Lukas Uptmoor, Jahrgang 1987, Studium der Malerei bei Michael van Ofen.
Lukas Uptmoor, Regen 2017, 180x230

Lukas Uptmoor, accident, 230x160, 2015

Lukas Uptmoor, der Garten, 2015, 120x150

Lukas Uptmoor, o.T., 2018, 200x240

Lukas Uptmoor, halt, 2016, 155x180

Lukas Uptmoor, Mann mit Smartphone im Zug, 2015, 145x180

Lukas Uptmoor, Mouth for war, 2014, 150x120

Lukas Uptmoor, o.T., 45x60, 2013

Lukas Uptmoor, o.T.(7), 2015, 50x50

Lukas Uptmoor, Panorama, 2013, 50x60

Vita Lukas Uptmoor
1987 geboren in Ankum
2006 Schulabschluss Gymnasium Damme
seit 2010 Studium an der Kunstakademie Münster
2011 Studium in der Klasse van Ofen
Ausstellungen
2013 „Zu Gast“, Bühlers, Fürth
2014 Video Folkwang — Die nächste Generation III, Museum Folkwang, Essen
2015 2 real, Neuland, Bochum
2015 Erotik unten, Kunstraum-Unten, Bochum
2016 Er ging den Weg den er gehen musste, Kunstverein Hamm, Hamm
2017 Förderpreisausstellung der Kunstakademie Münster, Münster
2017 Malerei 17, Herne
Lukas Uptmoor, Transport, 2014, 60x80

Anna M. Storm über Lukas Uptmoor
Manche Maler machen sich keine Illusionen, dass sie das, was sie machen – malen – jemals bis zur Meisterschaft beherrschen könnten. Manchmal habe er das Gefühl, er hätte schon einmal besser gemalt. Solche oder ähnliche Sätze hört man vom Maler Lukas Uptmoor immer wieder, doch sind sie kein Ausdruck falscher Bescheidenheit, oder schlimmer noch, affektiertes Fishing for Compliments – ganz im Gegenteil. Krisen, so scheint es, sind dieser Haltung gegenüber der eigenen Malerei wesentlicher Antrieb. Ohne Angst kann man ihnen ins Auge sehen. Doch auch dies nicht im Sinne der (hohlen) Plattitüde, man müsse jede Krise als Chance begreifen. Künstlerpathos und Geniekult sind ohnehin das Letzte, worum es hier gehen kann. Die Chancen des Scheiterns liegen höher als die des Gelingens, aber das ist weder etwas Neues noch Einzigartiges, worauf man sich ausruhen oder was man für sich beanspruchen könnte.
Die Malereien von Lukas Uptmoor strahlen eine rastlose Ruhe aus, die alle Spuren der Auseinandersetzung auf der Leinwand offen zeigen. Als werde hier die psychologische und visuelle Energie eines bestimmten Moments freigesetzt. Mal in flüssigem Schwung locker geworfen. Mal dick gespachtelt oder präzise gesetzt. Ob man nun deutlich Figuren, Landschaften oder Ähnliches wiedererkennt, ist eigentlich gleich. Die Übergänge sind in dieser Malerei fließend. Wohl geht es eher darum, immer wieder neue Perspektiven, Räume, Flächen und Gesten zu eröffnen. Ihr Licht scheint aus der Farbe.
Die allzeit aktuelle Frage, was die alte Dame Malerei noch anzustellen vermag, stellt sich hier am Ort des Geschehens, der Leinwand, selbst immer wieder neu. Dabei ist es ein junger Maler, der mit ordentlich Chuzpe malt. Frech, frisch und scheinbar keiner Zeit verhaftet, ohne Angst, sich zu blamieren. Nicht naiv, sondern beherzt.
Howard Hodgkin sprach mit Bezug auf seine eigene Malerei von einem „Realismus, der auch zu einem großen Teil vom Illusionismus abhängt“ und der „vergänglich, zerbrechlich und schwer herzustellen“ sei (Forty Paintings: 1973–84, London 1984, S.97). Dies lässt sich ohne Weiteres auch über Lukas Uptmoors Arbeiten sagen. Bei ihm findet man immer wieder eine unorthodoxe Beweglichkeit, die sich nicht darauf festlegen lassen will, ob das, was man sieht, nun primär Malspur oder Zeichen, wiedererkennbarer Gegenstand sein soll. Alles Erreichte wird sogleich im nächsten Moment wieder aufgegeben. Nicht aus Respektlosigkeit vor der eigenen Arbeit, sondern vielmehr aus Neugier, wohin sie einen noch führen mag. Wie könnte es auch um Rezepte , Methoden oder Manifeste für Malerei gehen? Viel mehr wird ein Höchstmaß an Sensibilität verlangt – vom Maler beim Malen, vom Betrachter beim Betrachten. Der Lohn dafür ist eine seelenruhig entspannte Malerei, die ernsthaft Spaß macht, da sie ohne Dogmatismus auskommt und sich dabei auch nicht zu ernst nimmt.
Lukas Uptmoor, o.T., 2017, 140x180
